Mont Blanc Umrundung 2016 – Enduro Trip

Epische Trails um das gewaltigste Gebirge der Alpen

Das Mont Blanc Massiv, Granit Riesen und Gletscherbrüche rundum den höchsten Berg der Alpen. Nicht nur zum Bergsteigen und Klettern ein Traumziel, sondern auch mit dem Mountainbike. Einmal rundum dieses gewaltige Massiv und den Mont Blanc von allen Seiten betrachten. In 5 Tagen sind wir bei dieser ausgesprochen Panoramareichen Tour um dieses Gebirge gefahren. Durch Frankreich Italien und die Schweiz ging der Trip.

War bei der Anreise noch alles feucht und Nebelverhangen lichteten sich bereits am ersten Tag die Wolken und gaben Blicke auf die beeindruckenden 4000er frei. Die Aguille di Chardonnay fiel mir während wir die ersten Runden im Bikepark von Le Tour drehten besonders in die Augen, stand ich ja drei Wochen vorher am Gipfel dieses schönen Berges. Bald hieß es diesem weißen Riesen aber den Rücken zudrehen, der Tag war noch jung. Über tausend Tiefenmeter später – man muss dabei echt einmal erwähnen, dass die französischen Wanderwege schon eine Klasse für sich sind – folgt gleich einmal die längste Tragepassage der Woche. Aber es lohnt sich! Ein weiterer Trail führt uns in das idyllische Champex Lac, unser erstes Etappenziel. Vreni unsere Gepäckfahrerin erwartet und bereits mit gekühltem Bier.

Auf der wilden Südseite des Mont Blanc Massivs

Tag2 startet mit einer Wurzeltrailabfahrt die schnell mal dafür sorgt das der Körper am Morgen bis in die letzte Faser munter wird. Der folgende lange Anstieg auf den Col de Ferret ist vor allem im oberen Teil ein Highlight. Ein zu 99 Prozent fahrbarer Trail mit Blick auf die Südwand der Grande Jorasses. Was will man mehr? Natürlich eine ordentliche Abfahrt. Technisch etwas anspruchsvoller als am Vortag lässt dieser Weg das Herz eines jeden Endurobiker höher schlagen. Man will garnicht stehenbleiben, muss aber fast öfter mal um noch ein wenig die Aussicht zu genießen. Wir hätten aber lieber durchfahren sollen. Die Hütte auf der italienischen Seite wollte uns nämlich nach 3 Uhr keine Pasta mehr verkaufen. Schade, aber egal, nach Courmayeur ist es nicht mehr weit.

Tag 3 – es geht bergauf. Vorbei am Peuterey Grat an der Südseite des Mont Blanc geht es durch das Val Veny immer for bergauf. Im letzten Teil ist dann auch mit Schiebepassagen zu rechnen. Allerdins wieder nicht umsonst. Heute gibt es einen Flowtrail par excellence. Mit Mach 3 geht es vorbei an den hohen Bergen talwärts zur verdienten und dringend nötigen Mittagspause. Am Nachmittag folgt ein eigentlich lockerer Asphaltanstieg – bei dem Gegenwind den wir hatten war es aber eher das Gegenteil. Wind hin oder her es ist einfach unvorstellbar das die Rennradler bei der Tour de France auf diesen Pass mit über 30km/h fahren. Die letzte Abfahrt des Tages nach Beaufort ist noch einmal ein trailtechnisches Highlight. Zwar ohne Panorama, da im Wald, das Dauergrinsen im Gesicht ist aber trotzdem garantiert.

Mont Blanc Umrundung – ein paar Lifte schaden nie

 

Tag 4 ist etwas kürzer, schnell gesagt: schmale Passstrasse hoch und laaangen Trail runter. Dabei zeigt sich der Mont Blanc schon wieder von seiner weißen Nordseite. Mittagessen gibts im Zielort. Tag vorbei? Nein – weit gefehlt. Jetzt wird erstmal ein Tagesticket für die Gondel gelöst und bis zum Abendessen wird dann je nach Lust und Laune gefahren bis die Finger nicht mehr vom Lenker gehen.

Ja und dann ist es leider schon so weit, nur noch ein Tag übrig. An diesem geht es aber nochmal richtig zur Sache. Früh morgens kommt gleich ein richtig steiler Anstieg. Den anschließenden Trail mussten wir uns leider mit den Läufern vom Mont Blanc Ultramarathon teilen. Zumindest bis zur Hälfte, dann ergab sich eine andere Abzweigung. Mittags in Chamonix war wie immer die Hölle los – echt wild was hier abgeht in der Saison.

Die (vor)letzte Gondelfahrt der Woche schießt uns nochmal 1000hm rauf zu einem gewaltigen Abschlusspanorama. auf die gegenüberliegenden Granitriesen. Der darauf folgende Singletrail verlangt nochmal einiges an Konzentration und frei nach dem Motto Geschwindigkeit verleiht Stabilität gleitet (oder holpert) man über die Felsen talwärts und wird direkt am Zielhotel ausgespuckt. Vreni hat natürlich schon wieder Bier eingekauft. Wer noch nicht genug hat kann auch in Argentiere nochmal mit der Bahn hoch – ein Trail – hunderte Spitzkehren. Wem dann das Bier noch immer nicht schmeckt, ist nicht mehr zu helfen…

Beeindruckende Enduro Tour, welche durch den Mix aus Panorama und Trails garantiert zu den Highlights im gesamten Alpenraum zählt. Nächstes Jahr also fix wieder – See you at the Trail!

Ein paar Bilder: